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Projektbericht

2022

Gunther Bensch, Kathrin Kaestner, Laura Schmid, Colin Vance Ph.D., Adalbert Wilhelm

Price formation on the futures market and the physical market for cocoa

Final report for the Federal Agency for Agriculture and Food Research Project No. 2817HS010/2818HS010 with duration 1 March 2019 - 31 March 2022

Diese Studie untersucht die Bestimmungsfaktoren von Kakaopreisen auf dem Terminmarkt sowie auf dem physischen Markt für Rohkakao. Dies geschieht in zwei ineinandergreifenden Projektsträngen: Im ersten Projektstrang werden finanzmathematische und ökonometrische Modelle um datengetriebene Modellierungen erweitert. Die resultierenden Modelle werden bezüglich ihrer Vorhersagekraft evaluiert und dazu genutzt, fundamental- und börsenbasierte Effekte auf die Kakaoproduktionskette bei sich verändernden regulatorischen und politischen Rahmenbedingungen zu simulieren. Der zweite Projektstrang stellt die Vermarktungsstrukturen und die Preisbildung sowie deren sozio-ökonomische Bedingungen und Auswirkungen im Haupterzeugerland von Kakao, Côte d‘Ivoire, in den Fokus. Eine für sämtliche Kakaoanbauregionen repräsentative Datenerhebung unter Landwirten wird hierzu ausgewertet und ergänzt um eine institutionelle Analyse des lokalen Kakaomarktes. Im Themenblock zum Terminmarkt konnten Preisdeterminanten für Kakaopreistrends und tägliche Kakaorenditen identifiziert werden. Diese tragen jedoch nicht zur Vorhersagegüte bei, und Preistrends werden insbesondere durch exogen eintretende Neuigkeiten bestimmt. Dies spricht für eine effiziente Preisfindung auf dem Kakaoterminmarkt, die ab 2015 im Kassamarkt stattfindet und einen langanhaltenden Effekt auf die Terminpreisentwicklung hat. Die Untersuchungen zum physischen Kakaomarkt weisen darauf hin, dass trotz der starken Regulierung des Kakaosektors regionale Abweichungen vom festgesetzten Erzeugerpreis bestehen. Eine Analyse der Preise entlang der Wertschöpfungskette zeigt, dass der von der Kakaoregulierungsbehörde durch Termingeschäfte erzielte Preis in den letzten Jahren systematisch unter dem Weltmarktpreis lag. Maßnahmen wie das “Living Income Differential“ konnten bislang nicht zu einer Steigerung des Lebensunterhaltes der Kakaobauern und -bäuerinnen in Côte d'Ivoire beitragen.

Jacobs University Bremen

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