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World Development

Natives’ Gender Norms and the Labor Market Integration of Female Immigrants

Auf Basis von Daten des European Social Survey 2002-2020, der Zugewanderte in 25 europäischen Ländern erfasst, wird in diesem Beitrag der Einfluss von Geschlechternormen der einheimischen Bevölkerung auf die Arbeitsmarktintegration von Immigrantinnen untersucht. Um die Rolle von Geschlechternormen in der Aufnahmegesellschaft zu analysieren, nutzen wir intertemporale, interregionale und altersspezifische Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern. Wir finden einen positiven und robusten Zusammenhang zwischen dem Arbeitsangebot von Immigrantinnen und der Erwerbsbeteiligung von gleichaltrigen Frauen, die in der gleichen Region leben. Bei zugewanderten Männern ist kein entsprechender Zusammenhang festzustellen. Weitere Analysen unterstützen die Hypothese, dass dieses Ergebnis auf die kulturelle Anpassung von Immigrantinnen an die Geschlechternormen der einheimischen Frauen zurückzuführen ist, und nicht darauf, dass zugewanderte und einheimische Frauen von ähnlichen institutionellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Anhand eines Gravitationsmodells für die regionale Standortwahl von Migrantinnen liefern wir außerdem Evidenz dafür, dass der Zusammenhang zwischen den Geschlechternormen der einheimischen Bevölkerung und dem Arbeitsangebot von Immigrantinnen nicht auf eine selektive Standortwahl von Migrantinnen zurückzuführen ist.

Bredtmann, J. and S. Otten (2025), Natives’ Gender Norms and the Labor Market Integration of Female Immigrants. World Development, 185, 106794

DOI: 10.1016/j.worlddev.2024.106794