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Zeitschrift für Wirtschaftspolitik

Die ökonomischen Wirkungen der Förderung Erneuerbarer Energien: Erfahrungen aus Deutschland

Die Aussicht auf eine umweltfreundliche, unerschöpfliche und am Ende auch wirtschaftliche Energieversorgung hat eine wachsende Zahl von In-dustrieländern dazu veranlasst, Fördersysteme für die bislang zumeist noch nicht wettbewerbsfähige Stromerzeugung auf Basis von erneuerbaren Energietechnologien zu etablieren. Das deutsche System, technologiespe-zifische und in der Regel über 20 Jahre hinweg fixe Vergütungen für die vorrangige Einspeisung von grünem Strom in das öffentliche Netz zu ge-währen, gilt hierbei weltweit als vorbildliches Fördermodell, das in zahl-reichen Ländern Nachahmung gefunden hat. Dieser Artikel schätzt die Nettokosten dieser Förderung und diskutiert deren Beschäftigungs- und Klimaschutzwirkungen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die deutsche Förderpo-litik in Form eines Einspeise-Vergütungssystems keine kosteneffiziente Art ist, die erneuerbaren Energien im Energieportfolio eines Landes zu etablie-ren. Stattdessen bringt dieser Fördermechanismus massive Lasten für die Stromverbraucher mit sich, ohne aber die Volkswirtschaft tatsächlich auf lange Sicht stimulieren zu können. Dies ist umso bedenklicher, als bei der seit 2005 herrschenden Koexistenz von EEG und Emissionshandel durch das EEG keine CO2-Emissionseinsparung erzielt wird, die über das bereits durch den Emissionshandel allein bewirkte Maß hinausgeht.

Frondel, M., N. Ritter, C. Schmidt and C. Vance Ph.D. (2010), Die ökonomischen Wirkungen der Förderung Erneuerbarer Energien: Erfahrungen aus Deutschland. Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, 59, 2, 107–133

DOI: 10.1515/zfwp-2010-0202