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Improving Labor Market Outcomes: Interventions to Foster Skills Development and Migration in Sub-Saharan Africa

Dissertation, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Die Verbesserung von Arbeitsmarktchancen ist zentral für die Steigerung des individuellen Wohlbefindens. Zwei Strategien, die Individuen verfolgen können, sind Investitionen in Qualifikationen und die Migration in dynamischere Arbeitsmärkte. In Subsahara-Afrika , wo starkes Bevölkerungswachstum auf eine begrenzte Schaffung von Arbeitsplätzen und überwiegend informelle, prekäre Beschäftigungsverhältnisse trifft, ist es besonders wichtig, politische Maßnahmen zur Unterstützung dieser Strategien zu untersuchen. Trainingsprogramme können helfen, Arbeitskräfte besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten, doch Evidenz zu ihrer Wirksamkeit ist uneinheitlich. Zudem deuten regionale Einkommensunterschiede auf ein Potenzial für wohlfahrtssteigernde Migration hin, trotzdem bleiben viele Personen räumlich immobil. Diese Dissertation untersucht die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Förderung beider Strategien mit vier randomisierten kontrollierten Studien in Ghana und Uganda. Kapitel 1 und 2 evaluieren zwei Trainingsprogramme. Keines der Programme verbessert die Beschäftigung, doch sie wirken zumindest teilweise positiv auf die Arbeitsqualität, Berufspassung und mentale Gesundheit. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer arbeitsmarktorientierten Gestaltung und Zielsetzung solcher Interventionen. Umfragen mit Programmverantwortlichen zeigen zudem, dass diese übermäßig optimistische Erwartungen an die Programmeffekte hegten und diese nur selektiv an die Evaluationsergebnisse anpassten - ein wesentliches Hindernis für evidenzbasierte Politikgestaltung. Kapitel 3 untersucht Selbstwirksamkeit als Einflussfaktor für Weiterbildungsentscheidungen. Eine zufällig ausgewählte Gruppe von Frauen, die zur Teilnahme am Training aus Kapitel 1 eingeladen worden war, erhielt eine Kampagne zur Förderung der Selbstwirksamkeit. Die Kampagne steigerte Selbstwirksamkeit sowie Abschlussquoten. Insbesondere Frauen mit niedriger Teilnahmewahrscheinlichkeit profitierten. Dies legt nahe, dass die Kombination von Maßnahmen zur Überwindung interner und externer Hürden die Wirkung klassischer Entwicklungsprogramme verstärken kann. Kapitel 4 widmet sich der zweiten Strategie: Migration. Die Studienpopulation überschätzte regionale Einkommensunterschiede erheblich. Informationsbereitstellung beeinflusste die Zielpräferenzen und Migrationsabsichten abhängig vom ursprünglichen Kenntnisstand. Zwar nahm der Austausch über Migration zu, Migrationsverhalten blieb jedoch unverändert - ein Hinweis auf fortbestehende strukturelle und soziale Barrieren. Insgesamt leistet die Arbeit einen Beitrag zur Literatur über verhaltensbasierte Arbeitsmarktpolitik, indem sie neue Evidenz zur Wirksamkeit arbeitsmarkt- und migrationspolitischer Maßnahmen liefert und die Rolle individueller Überzeugungen hervorhebt. Die Ergebnisse bieten konkrete Anknüpfungspunkte für politische Strategien zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), insbesondere hochwertige Bildung (SDG 4), menschenwürdige Arbeit (SDG 8) und verringerte Ungleichheiten (SDG 10).

Georg-August-Universität

DOI: 10.53846/goediss-11393