Reformbedarf der akutstationären Versorgung
Die Gesundheitspolitik steht vor einer gewaltigen Herausforderung: In den anstehenden 2020er-Jahren wird ein stark wachsender Bedarf an Gesundheits- und Pflegeleistungen mit einer sinkenden Zahl an erwerbstätigen Menschen zu bewältigen sein. Schon heute bremst vereinzelt der Personalengpass die Versorgung aus und die Knappheit an Investitionsfördermitteln führt zu einem schleichenden Substanzabbau. Ein effizienterer Einsatz der knappen Ressourcen Personal und Kapital ist nötig, um eine hochwertige Versorgung der Patienten auch künftig aufrecht erhalten zu können. Dazu müssen die Gesundheitsberufe gegenüber Berufen anderer Branchen attraktiver und insbesondere die Pflege gestärkt werden, allerdings nicht über Selbstkostendeckung von Personalkosten. Hinzukommen muss eine Investitionsoffensive zur Schaffung moderner und effizienter Krankenhausstrukturen einschließlich des Ausbaus der Digitalisierung. Weitere wichtige Ansatzpunkte sind die Schaffung einer sektorenübergreifenden Versorgung, die Ambulantisierung der Medizin und eine effektive Patientensteuerung. Um diese Herausforderungen angehen zu können, braucht es Innovationsoffenheit, Gestaltungsspielräume und unternehmerische Freiheiten sowie eine sektorenübergreifende Vergütung. Neue Vergütungsmodelle wie Capitation-Modelle sollten daher erprobt werden, insbesondere in ländlich geprägten Regionen, die sich dafür gut eignen könnten.
albring & albring pharmaceutical relations