Zum Hauptinhalt springen

Ruhr Economic Papers #738

2017

Mark Andor, Daniel Osberghaus, Michael Simora

Natural disasters and governmental aid: Is there a charity hazard?

In der Folge von Naturkatastrophen leisten Regierungen oftmals finanzielle Hilfe für die betroffenen Haushalte. Eine solche Politik kann nachteilige Auswirkungen haben, wenn Individuen diese Hilfe antizipieren und auf private Vorsorgemaßnahmen verzichten. Während die theoretische Literatur diesen sogenannten 'Charity Hazard' (ein Risiko durch Wohltätigkeit) nahelegt, zeigen empirische Studien keine klaren Ergebnisse. Auf Grundlage umfassender Umfragedaten zu deutschen Hausbesitzern analysieren wir, ob dieses Risiko für unterschiedliche Strategien zur Hochwasservorsorge und für verschiedene Hochwasser-Risikozonen besteht. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass für Personen mit Wohnsitz in überschwemmungsgefährdeten Gebieten tatsächlich ein 'Charity Hazard' besteht, sie also seltener Versicherungen abschließen, wenn sie im Notfall staatliche Hilfen erwarten. Im Gegensatz dazu finden wir eine positive Korrelation zwischen dem Glauben an staatliche Hilfen und nicht-finanziellen Schutzmaßnahmen. Darüber hinaus deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Versicherungen und nicht-finanzielle Schutzmaßnahmen sich eher ergänzen als ersetzen. Schließlich legen unsere Ergebnisse nahe, dass der sogenannte Status-quo-Bias (eine Tendenz zum Status quo) eine wichtige Rolle für den Abschluss von Versicherungen spielt.

ISBN: 978-3-86788-858-5

JEL-Klassifikation: Q54 C35 R22

Link zum Dokument