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Ruhr Economic Papers #633

2016

Sylvi Rzepka

Labor Market Returns to College Education with Vocational Qualifications

Aufgrund des aktuellen demographischen Wandels, der mit einem Fachkräftemangel einhergeht, sucht die Politik nach Strategien, das Qualifikationsniveau der Erwerbsbevölkerung den neuen Herausforderungen anzupassen. Die Öffnung des tertiären Bildungsbereichs für Personen ohne Abitur stellt eine mögliche Maßnahme dar. Dieser Artikel untersucht, ob es sich für Individuen in Deutschland auszahlt, mit einer beruflichen Qualifikation ein Studium aufzunehmen im Vergleich zu Personen, die ihre ausbildungsbasierte Laufbahn fortsetzen. Ich schätze hierfür die Auswirkungen einer Immatrikulation an einer Hochschule auf die berufliche Laufbahn mit Hilfe der Erwachsenenstichprobe des Nationale Bildungspanel sowie Propensity Score und Regressionsmethoden. Die Ergebnisse deuten kurzfristig auf hohe Opportunitätskosten der beruflich qualifizierten Studierenden hin, da sie zu Beginn eine bis zu 67 Prozent niedrigere Wahrscheinlichkeit haben, erwerbstätig zu sein, als jene, die eine ausbildungsbasierte Karriere verfolgen. Langfristig erreichen sie jedoch dasselbe Niveau an Erwerbstätigkeit und Arbeitsplatzstabilität wie jene, die eine ausbildungsbasierte Laufbahn einschlagen. Zudem arbeiten beruflich Qualifizierte nach dem Studium in prestigeträchtigeren Berufen und erzielen maximal 43 Prozent höhere Lebenseinkommen. Die anfänglichen Opportunitätskosten auszugleichen dauert allerdings sehr lange und ist risikobehaftet.

ISBN: 978-3-86788-737-3

JEL-Klassifikation: I21, J24, J62

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