Labor Heterogeneity and the Risk of Expropriation in Less Developed Countries
Ziel des Papiers ist es den Einfluss des Bevölkerungsanteils hochqualifizierter Arbeitskräfte in Entwicklungs- und Schwellenländern auf das Enteignungsrisiko ausländischer Investoren zu untersuchen. Folgt man der Idee des qualifikationsverzerrten technologischen Fortschritts im Zuge der Auslagerung von Produktionsprozessen in Entwicklungs- und Schwellenländer, profitieren hochqualifizierte Arbeitskräfte in einem stärkeren Ausmaß von Auslandsdirektinvestitionen als Geringqualifizierte. Steigt in Anwesenheit ausländischer Unternehmen das Lohngefälle zwischen Hoch- und Geringqualifizierten, besteht das Risiko eines Verteilungskonfliktes, woraus sich heterogene Präferenzen bezüglich der Behandlung ausländischer Investoren bilden können. Sowohl im theoretischen Modell als auch in der empirischen Untersuchung kann ein positiver Effekt des Anteils Hochqualifizierter auf die Sicherheit privater Eigentumsrechte festgestellt werden. Werden nicht-linearer Effekte berücksichtigt, zeigt sich jedoch, dass sich dieser Einfluss abschwächt und sogar umkehrt, wenn der Anteil der Hochqualifizierten hinreichend groß ist. Als mögliche Erklärung dient die Annahme abnehmender Grenzproduktivitäten: mit zunehmenden Angebot der hochqualifizierten Arbeitskräfte sinkt die Lohndifferenz zwischen Hoch- und Geringqualifizierten und somit der Verteilungskonflikt zwischen den Gruppen.