Carbon Pricing and Consumer Myopia
Wenn es darum geht, einen wirtschaftlichen Kompromiss zwischen niedrigeren Anschaffungskosten und niedrigeren Betriebskosten zu finden, unterliegen viele Verbraucher einem „capital bias“, ein Phänomen, das einer übermäßigen Diskontierung künftiger Kosten gleichkommt. Dies kann dazu führen, dass die Verbraucher Investitionen tätigen, die im Hinblick auf die Lebenszykluskosten suboptimal sind. Kapitalverzerrungen können sich auf den Kauf vieler Güter auswirken, die die Treibhausgasemissionen senken könnten, wie Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen oder effizientere Geräte. Die positive Wirkung der Kohlenstoffbepreisung kann durch Kapitalverzerrungen vereitelt werden, wenn der Technologieeinsatz preisunelastisch ist und die positiven Umweltauswirkungen am extensiven Rand (Ersatz) zu verorten sind, nicht am intensiven Rand (Nutzung). Andere politische Maßnahmen als die Preisgestaltung können nötig sein, um die Verbraucher dazu zu bewegen, sich für Produkte zu entscheiden, die in Bezug auf die Lebenszykluskosten günstiger sind, die die externen Kosten von Treibhausgasemissionen (oder andere negative externe Effekte) einschließen. Dieses Papier liefert eine neuartige theoretische mikroökonomische Analyse des Problems in Verbindung mit einer Untersuchung über konkurrierende politische Interventionen. Konventionelle Bepreisung von Kohlenstoff kann unwirksam sein, wenn die Verbraucher kurzsichtig handeln. Subventions- (oder Straf-)Regelungen, die die Kaufentscheidung beeinflussen, können vor allem wirksam sein, wenn sie an einen Schwellenwert für den Verbrauch gebunden sind und/oder Anreize bieten, die proportional zum Verbrauch sind. Es gibt Spielraum für alternative politische Konzepte, mit denen die Kurzsichtigkeit der Verbraucher als Hindernis für die Einführung von energieeffizienten langlebigen Güter überwunden werden kann. Die theoretische Analyse wird durch empirische Simulationen abgerundet, die sich auf die Einführung von Elektrofahrzeugen fokussiert.