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RWI Positionen #62

Teuer und ineffizient: Die Emissionsminderung der EU

Trotz weltweiter Vorreiterrolle bewirkt die EU-Klimapolitik wenig und hat womöglich sogar kontraproduktive Effekte

Mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken, übernahm die Europäische Union (EU) die weltweite Vorreiterrolle bei der Reduzierung des Treibhausgasausstoßes. Doch dieser vermeintlich lobenswerte Vorstoß ist nicht nur ineffizient, er kann für das zu erreichende Ziel sogar kontraproduktiv wirken: Die hohen selbst gesetzten Emissionsminderungsziele begünstigen etwa die Entscheidungen in anderen Ländern, ihre klimapolitischen Anstrengungen zu reduzieren, anstatt diese zu erhöhen. Insbesondere angesichts der hohen Emissionen in China und den USA spielt der Treibhausgasausstoß der EU weltweit nur eine sehr untergeordnete Rolle. Mögliche Alternativen zu ambitionierten einseitigen Emissionsminderungen wären ein weltweites Abkommen zur Erhöhung der Ausgaben für F&E zu Energieumwandlungs- und -speichertechnologien sowie Politikmaßnahmen wie der Bau und die Erhöhung von Deichen als Anpassung an die globale Erwärmung. Von diesen würden die europäischen Länder in erster Linie selbst profitieren und hätten daher ein hohes Eigeninteresse an der Umsetzung.