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RWI Projektberichte

2018

Roland Döhrn, Helge Braun, Michael Krause, Martin Micheli, Torsten Schmidt

Makroökonomische Folgen des gesetzlichen Mindestlohns aus neoklassisch geprägter Perspektive

Abschlussbericht an die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Vergabe-Nr. 526653
15. November 2017

Die vorliegende Studie untersucht die Auswirkungen der Einführung eines gesetzlichen, flächendeckenden und allgemeinverbindlichen Mindestlohns in Deutschland aus neoklassischer Perspektive. Da die neoklassische Theorie von kurzfristigen Friktionen abstrahiert, steht im Mittelpunkt der Studie nicht die kurzfristige Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes nach Einführung des Mindestlohns. Vielmehr liefert die neoklassische Theorie einen Bezugsrahmen für die aus neoklassischer Perspektive langfristig zu erwartenden Effekte. Ausgangspunkt der Analysen ist ein einfaches neoklassisches Modell einer geschlossen Volkswirtschaft. Da in einem solchen Modell alle Arbeitskräfte nach ihrem Wertgrenzprodukt, also vereinfacht gesagt entsprechend ihrer Produktivität, entlohnt werden, führt die Einführung eines Mindestlohns dazu, dass jene Arbeitskräfte, deren Grenzwertprodukt unter dem Mindestlohn liegt nicht mehr nachgefragt und mithin arbeitslos werden. Erweiterungen dieses einfachen Modells zu einem Modell einer offenen Volkswirtschaft und – da neoklassisch geprägte Modelle zunächst nur reale Größen betrachten – um einen Geldmarkt haben nur begrenzt Auswirkungen auf die prognostizierten Effekte des Mindestlohns.