Wirkungsvolle Hightech-Strategie - Studie belegt Leistungsfähigkeit der Spitzencluster in Deutschland
Der Spitzencluster-Wettbewerb als zentrales Programm im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung wurde im Zeitraum von November 2008 bis April 2014 unter Federführung des RWI in Zusammenarbeit mit der ISG – Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH in Köln, der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH in Graz und dem Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre/Mikroökonomik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena evaluiert.
Dazu erschien die nachfolgende Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF):
Die Hightech-Strategie (HTS) entfaltet ihre Wirkung. Im internationalen Vergleich konnte Deutschland mit dem Spitzencluster-Wettbewerb (SCW), einem Schwerpunkt innerhalb der HTS, seine Wirtschaftskraft deutlich verbessern. 900 Innovationen, 300 Patente, 450 Dissertationen und Habilitationen, 1000 Bachelor- und Masterarbeiten und 40 Unternehmensausgründungen sind eine erste positive Bilanz. Das geht aus einer Studie unter der Leitung des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) hervor. Die wissenschaftliche Untersuchung bestätigt: Der SCW ist ein besonders innovatives und erfolgreiches Instrument der Forschungs- und Innovationsförderung.
„Die Hightech-Strategie ist ein Aushängeschild deutscher Innovationspolitik. Die neue Studie zeigt, dass es ein guter Weg ist, Unternehmen und Wissenschaft regional eng zu vernetzen. So entstehen in kurzer Zeit Innovationen, die sich im globalen Wettbewerb behaupten können. Das hilft, Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland langfristig zu sichern“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.
Deutschlands fünfzehn Spitzencluster gehören in ihren Technologiefeldern zur Spitze der europäischen Innovationsregionen. Das Themenspektrum umfasst dabei die unterschiedlichsten Technologien, von individualisierter Medizin über Logistikdienstleistungen und Automatisierungstechnik bis hin zu Bioökonomie und Flugzeugbau. Die Projekte werden mit insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro gefördert, wobei die Hälfte von der Wirtschaft aufgebracht wird.
Die Studie zeigt, dass grade die im SCW geförderten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ihre eigenen FuE-Ausgaben deutlich stärker als größere Unternehmen erhöhten. Der durch die SCW-Förderung ausgelöste Hebeleffekt für KMU liegt bei dem 1,36fachen der Fördersumme. Das bedeutet, dass KMU ihre FuE-Ausgaben über die SCW-Fördersumme hinaus ausweiteten, und zwar pro öffentlich investierten Euro durchschnittlich um 1,36 Euro.
Laut Studie ist der Erfolg der Spitzencluster insbesondere auf die Vernetzung der regionalen Akteure zurückzuführen. Zahlreiche Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschung sind neu entstanden oder wurden intensiviert. Die hohe Sichtbarkeit auch im Ausland fördert internationale Kontakte und macht die Spitzenclusterregionen attraktiv. So konnten bereits heute die Regionen in Deutschland mit einer Vielzahl von frisch ausgebildeten oder angeworbenen praxisnahen Fachkräften, die vor Ort Ideen in Innovationen umsetzen, gestärkt werden. Die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Spitzencluster werden sich, so die Studie, erst in den nächsten Jahren voll offenbaren.
Insbesondere die stärkere internationale Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Industrie, wie sie die aktuelle Studie empfiehlt, soll in der neuen HTS intensiviert werden. Auch werden Elemente aus dem SCW in künftigen Förderkonzepten genutzt werden, um aus Ideen noch schneller Innovationen zu machen. „Wir werden die Erkenntnisse nutzen. Als erstes wollen wir vor allem die Internationalisierung vorantreiben. Das ist wichtig, wenn wir Innovationsweltmeister werden wollen“, sagte Wanka.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.bmbf.de/de/20741.php.
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Downloads:
RWI Materialien Nr. 83 „Begleitende Evaluierung des Förderinstruments „Spitzencluster-Wettbewerb“ des BMBF“
RWI Projektbericht „Begleitende Evaluierung des Förderinstruments „Spitzencluster-Wettbewerb“ des BMBF. Abschlussbericht“