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Mietpreisbremse zeigt nur geringe Wirkung

In vielen Regionen in Deutschland sind die Mieten in den vergangenen Jahren stark gestiegen, vor allem in den Metropolen. Die Mietpreisbremse sollte diese Entwicklung verlangsamen. Das tut sie auch – in geringem Ausmaß. Aufgrund der neuen Regulierung zahlen Mieter von betroffenen Wohnungen im Durchschnitt rund 2,5 Prozent weniger Miete. Die Bremswirkung hält jedoch nicht lange an: Schon nach gut einem Jahr hat die Mietpreisbremse keinen Effekt mehr auf die Entwicklung der Mieten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung.

In vielen Regionen in Deutschland sind die Mieten in den vergangenen Jahren stark gestiegen, vor allem in den Metropolen. Die Mietpreisbremse sollte diese Entwicklung verlangsamen. Das tut sie auch – in geringem Ausmaß. Aufgrund der neuen Regulierung zahlen Mieter von betroffenen Wohnungen im Durchschnitt rund 2,5 Prozent weniger Miete. Die Bremswirkung hält jedoch nicht lange an: Schon nach gut einem Jahr hat die Mietpreisbremse keinen Effekt mehr auf die Entwicklung der Mieten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Durch die Mietpreisbremse liegen die Mieten vonWohnungen, die unter die Regulierung fallen, um durchschnittlich 2,5 Prozent niedriger als es ohne die Gesetzesänderung der Fall gewesen wäre.
  • Beispiel: Umgerechnet auf eine Dreizimmerwohnung in Berlin mit 60 Quadratmetern führt die Mietpreisbremse zu einer monatlichen Ersparnis von rund 12,50 Euro.
  • Am stärksten wirkt sich die Mietpreisbremse auf günstige Wohnungen aus: In der Beispielrechnung läge die monatliche Ersparnis bei Wohnungen im niedrigsten Preissegment bei durchschnittlich 14 Euro und bei Wohnungen mit geringer Qualität bei 21 Euro.
  • Die Mietpreisbremse wirkt lediglich kurzfristig: Ein Jahr bis anderthalb Jahre nach Inkrafttreten hat sie keinen dämpfenden Effekt mehr auf die Mietpreissteigerungen.

„Die Studie zeigt, dass die Mietpreisbremse wirkt. Allerdings ist der Effekt eher gering und nur von kurzer Dauer, die hohen Erwartungen der Politik sind nicht eingetroffen“, sagt RWI-Wissenschaftler Philipp Breidenbach. „Möglicherweise waren Vermieter unmittelbar nach Einführung der Mietpreisbremse zunächst etwas vorsichtiger bei der Anhebung der Mieten. Vermieter müssen jedoch kaum Konsequenzen bei widerrechtlichen Preiserhöhungen fürchten, das könnte zu der schnellen Wiederangleichung der Mietpreise geführt haben.“

Die empirische Analyse basiert auf Mietpreisdaten aus dem Datensatz RWI-GEO-RED, die mit selbst erhobenen Daten zur Einführung der Mietpreisbremse in Deutschland kombiniert wurden. Im Datensatz RWI-GEO-RED erfasst das FDZ Ruhr am RWI systematisch Daten aller deutschen Wohnungen und Häuser, die in den Jahren 2013 bis 2017 auf der Internetplattform ImmobilienScout24 zum Kauf oder zur Miete angeboten wurden.

Ihre Ansprechpartner dazu:
Dr. Philipp Breidenbach, Tel.: (0201) 81 49-328
Leonard Goebel (Kommunikation) Tel.: (0201) 81 49-210

Dieser Pressemitteilung liegt das Ruhr Economic Paper #804 „Rent Control and Rental Prices: High Expectations, High Effectiveness?“ zugrunde. Es kann unter http://www.rwi-essen.de/publikationen/ruhr-economic-papers/ oder direkt hier als pdf-Datei heruntergeladen werden.