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I4R Discussion Paper Series

Rural Electrification, the Credibility Revolution, and the Limits of Evidence-Based Policy

Die so genannte Glaubwürdigkeitsrevolution beherrscht die empirische Wirtschaftswissenschaft mit ihrem Versprechen, durch die Identifizierung von Kausalzusammenhängen die wissenschaftlichen Erkenntnisse und letztlich die Politik zu verbessern. Durch die Untersuchung des Falles der ländlichen Elektrifizierung im Globalen Süden zeigt dieses Meinungspapier die Grenzen dieses evidenzbasierten Politikparadigmas auf. In der Elektrifizierungsliteratur finden sich zahlreiche Studien, die das Instrumentarium der Glaubwürdigkeitsrevolution nutzen, doch gleichzeitig zeigen mehrere systematische Übersichten, dass die Evidenz zwischen sehr positiven und gedämpften Auswirkungen aufgeteilt ist. Diese Zweiteilung stellt eine Herausforderung für die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik dar, da die politischen Entscheidungsträger, die nicht über die Mittel verfügen, um die Beweise zu sichten, von den Ergebnissen angezogen werden können, die ihren (Behörden-)Interessen dienen. Die Interpretation wird außerdem durch ungelöste methodologische Debatten um die externe Validität sowie durch selektive Berichterstattung und Veröffentlichungsentscheidungen erschwert. Diese Merkmale, so argumentieren wir, sind keine Besonderheit der Elektrifizierungsliteratur, sondern dem Instrumentarium der Glaubwürdigkeitsrevolution inhärent.

Institute for Replication (I4R)

JEL-Klassifikation: O13, D78

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