Deutschland und die Flüchtlingskrise im Jahr 2015
In der zweiten Hälfte des Jahres 2015 erlebte Deutschland einen
dramatischen Anstieg im Zuzug von Flüchtlingen, der sich insbesondere
durch den Konflikt in der Arabischen Republik Syrien speiste. Mit mehr
als einer Million Hilfesuchender im Jahr 2015 ist dieser Massenzustrom
von Flüchtlingen nach Deutschland der größte seiner Art seit den frühen
1990er Jahren.
Die Unterbringung und Versorgung dieser Flüchtlinge stellt Deutschland
vor eine Reihe von Herausforderungen, sowohl aus wirtschaftlicher, als
auch politischer, sozialer und juristischer Sicht. Die Unterbringung und
Integration von Flüchtlingen belastet die öffentlichen Haushalte,
sozialen Wohlfahrtsysteme, das Bildungssystem sowie die Immobilien? und
Arbeitsmärkte und sie wirft Fragen auf hinsichtlich des sozialen und
politischen Zusammenhalts im Land, der Sicherheit und Kriminalität
sowie zwischenstaatlicher Regelungen für eine faire Verteilung von
Flüchtlingen.
Aufgrund der Aktualität der Ereignisse mangelt es jedoch an (mitunter
grundlegendsten) Daten zu diesem Massenzustrom an Flüchtlingen nach
Deutschland. Auch ist empirische Evidenz zu den Auswirkungen dieses
Zustroms bis dato kaum vorhanden. Folglich ist der Wissenstand darüber,
wie dieser Zustrom die Gesellschaft in Deutschland, die Innenpolitik und
die Wirtschaft beeinflusste sehr gering. Dies gilt insbesondere auch
für die Frage, wie dieser Einfluss auf regionaler Ebene von
wirtschaftlichen Faktoren und der Verteilung und Unterbringung von
Flüchtlingen durch staatliche Behörden beeinflusst wurde.
In diesem Forschungsprojekt untersuchen wir diese Frage indem wir die
Auswirkungen des Massenzustroms an Flüchtlingen nach Deutschland in vier
Kernbereichen analysieren: (1) Wahlergebnisse, (2) Immobilienmärkte,
(3) Gewalt gegen Ausländer und Kriminalität durch Ausländer, sowie (4)
Spendenverhalten, sowohl monetär als auch in Form von Gütern und
Freiwilligendiensten.
Publikationen
Projektstart:
01. Oktober 2017
Projektende:
30. September 2020
Projektleitung:
Prof. Dr. Michael Kvasnicka,
Prof. Dr. Thomas K. Bauer
Projektmitarbeitende:
Prof. Dr. Julia Bredtmann,
Dr. Lisa Höckel
Förderung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft