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Ruhr Economic Papers #1171

2025

Christina Timko, Nicholas Ostrode, Michael Roos

Hooked on Apps: Governance by Responsible Interactive Behavioral Design – A Field Study

Smartphone-Apps setzen gezielt Behavioral Design ein, einschließlich Algorithmen, die menschliches Verhalten erkennen sowie personalisierter Designelemente, die dieses beeinflussen. Intransparentes Behavioral Design nutzt Informationsasymmetrie zwischen App-Anbietern und Konsumenten aus und kann bei Letzteren negative Effekte wie verringerte Nutzerautonomie oder Smartphone-Sucht hervorrufen. Wir adressieren dieses Thema durch zwei zentrale Beiträge. Erstens präsentieren wir Richtlinien für die nutzerfreundlichere Verwendung von Behavioral Design-Elementen und leiten einen sechsschrittigen Ansatz für das Design von Smartphone-Apps und dessen Dokumentation ab, bezeichnet als Responsible Interactive Behavioral Design. Zweitens analysieren wir die Auswirkungen von Behavioral Design und Schutzmaßnahmen für Konsumenten gegen unerwünschtes Behavioral Design in einem Feldexperiment mit einer durch drei Gruppen genutzten Newsfeed-Reader-App und führen den beschrieben Designansatz vor. In der Gruppe mit Behavioral Design, aber ohne Schutzmaßnahmen, nutzten Teilnehmende die App doppelt so lange wie in der Gruppe mit der Baseline-Version. Teilnehmende in der Gruppe mit Schutzmaßnahmen waren sich am stärksten darüber bewusst, Behavioral Design ausgesetzt zu sein. Ihre Nutzungszeit lag zwischen jener der beiden anderen Gruppen. In die Praxis aufgenommen, könnte der Ansatz des Responsible Interactive Behavioral Design zu marktfähigen Lösungen beitragen, um zentrale Verbraucherschutz-Aspekte zu adressieren.

ISBN: 978-3-96973-356-1

JEL-Klassifikation: C93, D82, D91, L86, O33

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