Balancing Climate Change Mitigation and National Adaptation: Experimental Evidence on the Influence of Risk Perceptions and Information Construal Levels
Der Klimawandel kann auf nationalpolitischer Ebene durch Minderung und Anpassung angegangen werden. Da für beide Strategien nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen, ist es von zentraler Bedeutung, herauszufinden, wie die aktuellen klimatischen Entwicklungen und deren Kommunikation die Präferenzen der Bevölkerung hinsichtlich der Frage „Anpassung oder Minderung?“ beeinflussen. Basierend auf der Construal Level Theory und der Prämisse des Construal Matching hypothetisieren wir, dass, wenn Individuen mit einer abstrakten Abwägungsentscheidung zwischen Minderung und nationaler Anpassung konfrontiert sind, eine größere national-kurzfristige Risikowahrnehmung die Priorisierung nationaler Anpassungsmaßnahmen erhöht, während eine verstärkte global-langfristige Risikowahrnehmung oder ein erhöhtes Construal Level der dargestellten Klimarisiken den Fokus auf Minderung stärkt. Um diese Hypothesen zu untersuchen, haben wir ein Online Framed Field Information Experiment mit einer deutschen Bevölkerungsstichprobe von 2.182 Teilnehmern durchgeführt und basierend auf OLS-Regressionen und Mediatoranalysen Evidenz für die hypothetisierten kausalen Effekte gefunden. Wir plädieren dafür, die Betonung psychologisch naher Schäden in der aktuellen Klimakommunikation zu überdenken, da dieser Ansatz Menschen dazu verleiten könnte, Anpassungsstrategien gegenüber essenziellen Minderungsmaßnahmen zu bevorzugen, und somit unerwünschte Nebeneffekte nach sich ziehen könnte.