The Costs of Babylon — Linguistic Distance in Applied Economics
Die sprachliche Distanz, d. h. die Ungleichheit zwischen Sprachen, ist ein wichtiger Faktor, der internationale Wirtschaftstransaktionen wie Migration oder internationale Handelsströme beeinflusst, indem er Hürden für den Erwerb einer zweiten Sprache aufstellt und die Transaktionskosten erhöht. Um diese Kosten zu messen, schlagen wir ein neues Maß für die sprachliche Distanz vor. Die Levenshtein-Distanz ist ein leicht zu berechnender und transparenter Ansatz zur Einbeziehung der sprachlichen Distanz in ökonometrische Anwendungen. Wir zeigen seine Vorzüge in zwei verschiedenen Anwendungen. Zunächst wird die Auswirkung der sprachlichen Distanz auf den Spracherwerb von Einwanderern anhand von Daten der Volkszählung 2000 in den USA, des deutschen sozioökonomischen Panels und der nationalen Einwanderungserhebung in Spanien analysiert. In allen Ländern ist die sprachliche Entfernung negativ mit den angegebenen Sprachkenntnissen der Zuwanderer korreliert. Zweitens wird durch die Anwendung eines Gravitationsmodells auf Daten zu internationalen Handelsströmen, die 178 Länder und 52 Jahre abdecken, gezeigt, dass die sprachliche Entfernung einen starken negativen Einfluss auf das bilaterale Handelsvolumen hat.
Otten, S. and I. Isphording (2013), The Costs of Babylon — Linguistic Distance in Applied Economics. Review of International Economics, 21, 2, 354-369
DOI: 10.1111/roie.12041