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2008

Ökonomik des subjektiven Wohlbefindens: Was determiniert die Zufriedenheit von Ost- und Westdeutschen?

Das Streben nach Glück und Zufriedenheit ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Glückssymbole und Glücksbringer, die die Menschen bei ihrer Suche nach Glück und Zufriedenheit unterstützen sollen, sind in allen Kulturen zu finden. Beispielsweise hält die amerikanische Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 den „pursuit of happiness“ für selbstverständlich1 und das deutsche Sprichwort, dass jeder seines Glückes Schmied sei, suggeriert, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, sein Glück zu finden. Theoretische und empirische Glücks- und Zufriedenheitsanalysen waren lange Zeit vornehmlich psychologisch motiviert (K. Gerlach/B. Stephan 2001: 515). Seit einiger Zeit beschäftigen sich aber auch die Wirtschaftswissenschaften mit der Erforschung des menschlichen Glücks und der individuellen Zufriedenheit sowie deren sozioökonomischen Bestimmungsfaktoren.2 Dies ist nicht weiter erstaunlich, wenn man an den engen Zusammenhang zwischen der traditionellen ökonomischen Nutzen- bzw. Wohlfahrtstheorie und dem allgemeinen Konzept der Glücks- und Zufriedenheitsforschung denkt (vgl. R. A. Easterlin 1974: 90). Das theoretische Konstrukt zur Erforschung des menschlichen Glücks und der Zufriedenheit wird häufig als eine Erweiterung der klassischen ökonomischen Theorie aufgefasst (vgl. B. S. Frey/A. Stutzer 2002a: 404). Während sich die ökonomische Theorie auf die Analyse der objektiv messbaren Bestandteile des Nutzens konzentriert, bietet die Glücks- und Zufriedenheitsforschung die Möglichkeit, auch subjektive Aspekte des Lebens zu erfassen und zu bewerten.

Prinz, A. and T. Kasten (2008), Ökonomik des subjektiven Wohlbefindens: Was determiniert die Zufriedenheit von Ost- und Westdeutschen?. In Dirk Loerwald, Maik Wiesweg and Andreas Zoerner (Hrsg.), Ökonomik und Gesellschaft: Festschrift für Gerd-Jan Krol. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 116-130.

DOI: 10.1007/978-3-531-91057-4_7