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Zeitschrift für Wirtschaftspolitik

Die hohen unbekannten CO2-Vermeidungskosten ordnungsrechtlicher Klimaschutzmaßnahmen: Empirische Beispiele aus Deutschland und Europa

Die Wirtschaftsliteratur legt nahe, dass eine kosteneffiziente Klimaschutzpolitik in erster Linie auf Preismechanismen und Emissionshandel setzen sollte. In der Europäischen Union gibt es seit 2005 ein Emissionshandelssystem, das jedoch nur wenige Sektoren wie den Energie- und den Industriesektor abdeckt. In anderen Sektoren werden stattdessen Versuche unternommen, die Treibhausgasemissionen durch regulatorische Maßnahmen wie Verbote zu reduzieren, insbesondere in Deutschland. In diesem Beitrag werden die Emissionsminderungskosten von Regulierungsmaßnahmen wie EU-Emissionsnormen für Pkw und einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen geschätzt. Während die Kosten von Regulierungsmaßnahmen bekanntermaßen undurchsichtig sind, zeigen unsere beispielhaften Berechnungen für Geschwindigkeitsbegrenzungen, dass Verbote hohe versteckte Kosten verursachen können. Um den Klimaschutz nicht unnötig zu verteuern, sollten Politiker daher von Regulierungsmaßnahmen wie Verboten absehen und stärker auf das hochwirksame und kosteneffiziente Instrument des Emissionshandels setzen.

Frondel, M. (2025), Die hohen unbekannten CO2-Vermeidungskosten ordnungsrechtlicher Klimaschutzmaßnahmen: Empirische Beispiele aus Deutschland und Europa. Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, 74, 2, 103-126

DOI: 10.1515/zfwp-2025-2009