Untersuchung der Rolle intrafamiliärer Haushaltsentscheidungen über die Akzeptanz, Nutzung und Auswirkungen eines E-Bank- und Sparkontos für Frauen in Tansania
Weltweit mangelt es jeder dritten Frau an Zugang zu formalen
Finanzsystemen: Besonders ausgeprägt ist dies in Entwicklungsländern.
Einige Finanzdienstleister haben darauf reagiert, indem sie
Finanzprodukte und -dienstleistungen entwickelt haben, die sich speziell
an Frauen richten. Allerdings werden soziale und politische Zwänge und
Einschränkungen, die Frauen daran hindern, diese Produkte und
Dienstleistungen in vollem Umfang zu nutzen, oft nicht berücksichtigt.
Dies führt zu einer geringen Inanspruchnahme der Produkte und
Dienstleistungen sowie und bremst die potentiell positiven Effekte auf
die Gleichstellung und Teilhabe von Frauen. Jüngste
Forschungserkenntnisse deuten darauf hin, dass eine solche Einschränkung
die geringe Verhandlungsmacht von Frauen innerhalb der Haushalte sein
könnte.
Existierende quantitative und qualitative Forschungsarbeiten deuten
darauf hin, dass der familiäre Druck (insbesondere der des Mannes) die
Fähigkeit von Frauen, Geld nach Belieben zu verwenden, aufgrund ihrer
geringen Verhandlungsmacht im Haushalt negativ beeinflussen kann. Die
bisherige Forschung deutet darauf hin, dass für einige Frauen die
gemeinsame Nutzung von Geld innerhalb des Haushalts nicht ihre
bevorzugte Wahl ist. Dies ist besonders häufig in Ländern, in denen
Frauen nur geringen Zugriff auf Haushaltsressourcen haben.
Vor diesem Hintergrund untersucht diese Studie die Bedeutung der
Entscheidungsmacht innerhalb des Haushaltes für die Inanspruchnahme und
sozio-ökonomischen Auswirkungen von E-Bank- und Sparkonten. Konkret wird
eine randomisierte kontrollierte Studie durchgeführt, bei der
weiblichen Unternehmerinnen in Tansania solche Produkte angeboten werden
und hierbei ihre Ehemänner in unterschiedlichem Maße eingebunden
werden. Darüber hinaus werden in einem Teil der Haushalte beide
Ehepartner zu einem Training zu intrafamiliären Haushaltsentscheidungen
eingeladen.
Publikationen
Projektstart:
01. März 2018
Projektende:
31. Dezember 2022
Projektleitung:
Prof. Dr. Nathan Fiala
Projektmitarbeitende:
Dr. Annekathrin Schoofs
Projektpartner:
Innovations for Poverty,
University of Connecticut
Förderung:
International Development Research Centre