Zum Hauptinhalt springen

Projekt

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Gewalt gegen Frauen in Deutschland

Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie im März 2020 haben Regierungen global strenge Maßnahmen zur sozialen Distanzierung ergriffen und das öffentliche Leben auf ein Minimum reduziert. Viele Fachkräfte und Forschende haben davor gewarnt, dass soziale Distanzierungsmaßnahmen und insbesondere die Anordnung zu Hause zu bleiben, Frauen und Kinder einem erhöhten Risiko häuslicher Gewalt aussetzen könnten. Am 27. Mai 2020 wurden die Auswirkungen der Pandemie auf häusliche Gewalt in einer Pressemitteilung der Exekutivdirektorin von UN Women als ``Schattenpandemie'' bezeichnet.

Diese Studie untersucht die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Gewalt gegen Frauen in Deutschland in 2020. Die Analyse trianguliert Daten aus verschiedenen Quellen: (1) administrative Längsschnittdaten von Hilfegesuchen bei den wichtigsten deutschen Hilfetelefonen für häusliche Gewalt, (2) administrative Längsschnittdaten von Hilfegesuchen bei ambulanten Dienstleistern, die Beratung und Zuflucht anbieten, (3) eine Querschnitts-Onlinebefragung mit Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen und (4) eine repräsentative Onlinebefragung mit 3800 Frauen, die während des ersten Lockdowns im April 2020 in Deutschland durchgeführt wurde. Die Kombination verschiedener Datenquellen ist von entscheidender Bedeutung, da von Gewalt betroffene Frauen in Paarbeziehungen wahrscheinlich auf die Unterstützungsdienste zurückgreifen, die in Zeiten des Lockdowns am besten zugänglich sind und somit die Pandemie selbst einen direkten Einfluss auf das Hilfesuchverhalten der Betroffenen haben kann.


Projektstart:
01. März 2020

Projektende:
30. Juni 2023

Projektleitung:
Dr. Cara Ebert, Janina Steinert