Zum Hauptinhalt springen

Ökonomenstimme

13.04.2021

Verändert der technologische Wandel die Monopsonmacht auf dem Arbeitsmarkt?

Durch den technologischen Wandel sinkt die Nachfrage nach Arbeitskräften, die überwiegend Routinetätigkeiten ausüben. Dies hat aber nicht zu einer Verschiebung der Monopsonmacht auf dem Arbeitsmarkt geführt. Unternehmen haben sogar eine höhere Monopsonmacht bei der Einstellung von Arbeitskräften, die überwiegend kognitive Nicht-Routine-Aufgaben erledigen. Die Arbeitsmarkteffekte des technologischen Wandels haben in den letzten Jahren in Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft große Besorgnis ausgelöst. Durch die Digitalisierung und den verstärkten Einsatz von Robotern sowie künstlicher Intelligenz sind Arbeitskräfte, die Jobs mit einem hohen Anteil von Routinetätigkeiten ausführen, am meisten gefährdet, da ihre Jobs relativ leicht substituierbar sind. Infolgedessen ist die Routinebeschäftigung in den vergangenen Jahrzehnten sowohl in Europa als auch in den USA stark zurückgegangen. Bisher unbeantwortet ist die Frage, ob – und wenn ja, wie – der technologische Wandel die Marktmacht der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, d.h. die Monopsonmacht, verändert hat. Dies ist von großer Bedeutung, weil Monopsonmacht eine entscheidende Determinante der Löhne und damit der Wohlfahrt der Arbeitskräfte ist.