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Ruhr Economic Papers #798

2019

Christiane Roller, Christian Rulff, Michael Tamminga

Educational Mismatch and Mobility

Mit steigendem Bildungsgrad gewinnt das Problem der ineffizienten Humankapitalallokation in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Besonders Überqualifikation scheint ein Problem zu sein, da immer mehr hoch qualifizierte Personen Jobs annehmen, die nicht ihrem Bildungsniveau entsprechen und sich mit geringeren Löhnen zufriedengeben als adäquat qualifizierte Arbeitnehmer. Dies wirft die Frage auf, wie diese Personen in ihren Berufen abschneiden und ob sie einen Vorteil gegenüber ihren adäquat qualifizierten Kollegen in der gleichen Tätigkeit haben. Nach dem "Career Mobility Model" ist dies in der Tat der Fall, da überqualifizierte Arbeitskräfte mit höherer Wahrscheinlichkeit an innerbetrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, beruflich aufsteigen, oder in einen an ihre entsprechende Qualifikation angepassten Beruf übergehen. Unsere empirische Analyse unter Verwendung des SOEP kann diese Theorie für Deutschland bestätigen. Wir stellen fest, dass überqualifizierte Arbeitskräfte eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen an betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen. Außerdem zeigt sich zumindest in bestimmten Berufen, dass Überqualifikation im Vergleich zu adäquater Qualifikation mit einer erhöhten beruflichen Aufwärtsmobilität einhergeht. Darüber hinaus stellen wir fest, dass überqualifizierte Arbeitnehmer in allen Beschäftigungsarten einen höheren Lohnzuwachs als ihre Arbeitskollegen aufweisen.

ISBN: 978-3-86788-926-1

JEL-Klassifikation: I26, J24, J31

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