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RWI Konjunkturberichte

2014

Philipp Breidenbach, Tanja Kasten

Umsatzsteuerreform: eine Frage der politischen Zielsetzung

Das deutsche Umsatzsteuersystem ist sehr komplex. Insbesondere die zahlreichen Ermäßigungstatbestände sind schwer nachvollziehbar und in der Handhabung kompliziert. Die ursprüngliche Intention, vor allem Geringverdiener durch eine geringere Besteuerung von Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs zu entlasten, wird in der heutigen Ausgestaltung nicht erreicht. Bisher sind jedoch jedwede Reformbemühungen auf politischer Ebene gescheitert. Die vorliegende Studie zeigt, dass es ökonomisch sinnvoll ist, den ermäßigten Steuersatz abzuschaffen und gleichzeitig den Regelsatz aufkommensneutral zu senken. Ein einheitlicher Umsatzsteuersatz würde Abgrenzungsprobleme beseitigen und zu Effizienzgewinnen bei Unternehmen, Konsumenten und Steuerverwaltung führen. Die durchschnittliche Umsatzsteuerbelastung von Geringverdienern würde sich zwar geringfügig erhöhen, eine Anpassung des einkommensteuerlichen Grundfreibetrags könnte diesen Nachteil jedoch merklich abschwächen.

Breidenbach, P. und T. Kasten (2014), Umsatzsteuerreform: eine Frage der politischen Zielsetzung. RWI Konjunkturberichte, 65, 2, 23-33

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