Skip to main content

Competition & Change

Temporary agency employment: A supplement to regular jobs - under certain circumstances

In Ländern mit strengen Kündigungsschutzgesetzen könnten Unternehmen versuchen, reguläre durch atypische Arbeitsplätze zu ersetzen, um Löhne zu kürzen oder flexibler auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können. In Deutschland ist die Zahl ungeschützter befristeter Arbeitsplätze vergleichsweise gering. In den letzten Jahrzehnten hat die Leiharbeit jedoch erheblich zugenommen und der Anteil der Leiharbeitnehmer liegt mittlerweile über dem EU-Durchschnitt. Unter Verwendung deutscher Betriebsdaten stützt sich die Analyse auf Längsschnitt- (GMM) und Querschnittsmethoden (Matching und DiD), um zu bewerten, ob Leiharbeitskräfte während und nach der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 reguläre Arbeitskräfte ersetzten oder ergänzten. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Einstellung (mehr) von Leiharbeitskräften es entleihenden Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ermöglichte, gleichzeitig eine größere Anzahl regulärer Arbeitnehmer zu beschäftigen. In bestimmten Branchen und Regionen stellt die Zeitarbeit daher offenbar eine Alternative zu staatlich geförderten Instrumenten wie Kurzarbeitsregelungen dar. Offensichtlich bleiben aus Sicht der Arbeitnehmer viele Nachteile bestehen, umso mehr als Zeitarbeitsverträge nur selten ein "Sprungbrett" in eine reguläre Beschäftigung darstellen.

Neumann, U. (2024), Temporary agency employment: A supplement to regular jobs - under certain circumstances. Competition & Change, 28, 2, 359-378

DOI: 10.1177/10245294231221884