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Ruhr Economic Papers #750

2018

Boris Augurzky, Thomas K. Bauer, Arndt R. Reichert, Christoph M. Schmidt, Harald Tauchmann

Habit formation, obesity, and cash rewards

Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang von Geldprämien und der Herausbildung gesundheitsförderlicher Verhaltensmuster im Rahmen eines mehrphasigen randomisierten Experiments mit 700 adipösen Teilnehmern. Geldprämien von bis zu 300 € für erfolgreiches Abnehmen zeigen in allen Phasen des Experiments Effekte auf das Körpergewicht der Teilnehmer, einschließlich einer Follow-Up-Phase von eineinhalb Jahren nach Ende der monetären Incentivierung. In der Follow-Up-Phase zeigen sich auch Effekte auf gesundheitsrelevantes Verhalten. Nach Ende der ersten Phase des Experiments, in der die Gewichtsreduktion monetär incentiviert wurde, wurden Teilnehmer die substantiell abgenommen hatten erneut mit Geldprämien von bis zu 500 € incentiviert. Diese zusätzlichen Anreize zeigten lediglich kurzfriste Effekte auf Körpergewicht und gesundheitsrelevantes Verhalten. Diese Asymmetrie in den langfristigen Effekten der beiden Anreize lässt sich am besten dadurch erklären, dass die incentivierten Teilnehmer innerhalb der Dauer des Experiments gesundheitsförderliche Verhaltensroutinen herausgebildet hatten, und dass der das Erreichen dieses neuen ('gesünderen') Gleichgewichts durch den zweiten Anreiz lediglich beschleunigt wurde. Im Gegensatz zur überwiegend pessimistischen Sicht in der Literatur, hinsichtlich der Möglichkeit, mittels temporärer Geldanreize langfristige gesundheitsförderliche Verhaltensänderungen zu erreichen, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass temporäre monetäre Abnehmanreize dazu in der Lage sind.

ISBN: 978-3-86788-871-4

JEL-Klassifikation: I12 I18 D03 C93

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