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Zeitschrift für Energiewirtschaft

Die Kosten des Klimaschutzes am Beispiel der Strompreise für private Haushalte

Die Strompreise kennen in Deutschland seit Anfang des neuen Jahrtausends nur eine Richtung: nach oben. Die Hauptursache sind Steuern sowie gesetzlich festgelegte Umlagen und Abgaben, welche vorwiegend klimapolitisch motiviert sind. Ohne ihre Einführung und schrittweise Erhöhung hätten sich die Stromkosten für die privaten Haushalte praktisch nicht erhöht. Dieser Artikel diskutiert die einzelnen Steuern und Abgaben, die hauptverantwortlich sind für den Anstieg der Strompreise für private Haushalte. Unter den Steuern und Abgaben hat die Umlage für die Erneuerbaren, vor allem für Photovoltaik, den größten Strompreis treibenden Einfluss. Diese Umlage wird nach den hier angestellten Berechnungen auch in den kommenden Jahren deutlich steigen. Damit ist ein weiterer Anstieg der Strompreise, welcher aus anderen Gründen verschärft werden könnte, vorprogrammiert. Unsere Berechnungen zeigen zudem, dass es bei einem weiteren entschlossenen Ausbau der Erneuerbaren innerhalb weniger Jahre zu einer massiv wachsenden Konkurrenz unter den erneuerbaren Energietechnologien kommen wird, vor allem zwischen Photovoltaik und der Windkraft. Die Politik wäre daher gut beraten, der Forderung des Sachverständigenrats für Umweltfragen zu entsprechen und den jährlichen Zubau an Photovoltaikleistung niedrigem Niveau zu begrenzen, um so die Kosten in Grenzen zu halten und der drohenden Konkurrenz unter den Erneuerbaren zu begegnen.

Frondel, M., N. Ritter, N. aus dem Moore and C. Schmidt (2011), Die Kosten des Klimaschutzes am Beispiel der Strompreise für private Haushalte. Zeitschrift für Energiewirtschaft, 35, 3, 195-207

DOI: 10.1007/s12398-011-0059-8