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Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse

2022

Boris Augurzky, Simon Decker, Robin Kottmann, Rebecca Leber, Anne Mensen

BARMER Krankenhausreport 2022

Leistungsverlagerungen in der stationären Versorgung

Bei dem vorliegenden BARMER Krankenhausreport handelt es sich um den 18. Report dieser Reihe. Die BARMER legt damit in jährlichem Abstand Analysen zur akutstationären Versorgung vor. Wichtigstes Ziel des Reports ist die Schaffung von Transparenz zur Leistungsentwicklung in der stationären Gesundheitsversorgung. Neben den wiederkehrenden Standardauswertungen widmet sich der Report einem jährlich wechselnden ausgewählten Schwerpunktthema. Damit bietet er Entscheidungsträgern auf verschiedenen Ebenen des Gesundheitswesens – unter anderem Krankenhäusern, Krankenversicherungen und der Politik – empirisch abgesicherte Erkenntnisse über die stationäre Versorgung in Deutschland sowie über das ausgewählte Schwerpunktthema. In diesem Jahr widmet sich der Report in seinem Schwerpunktteil der Verlagerung von Leistungen und der damit verbundenen Schwerpunktbildung in der stationären Versorgung. In der Literatur wurde vielfach nachgewiesen, dass die Behandlungsqualität mit steigender Fallzahl zunimmt, da das ärztliche und pflegerische Personal dann mehr Expertise und Erfahrung aufweist und die notwendigen Prozesse etabliert sind. Dennoch gibt es in Deutschland viele Krankenhäuser, die in einzelnen Leistungssegmenten nur sehr wenige Behandlungen pro Jahr durchführen. Im vorliegenden Report wird in solchen Fällen das Potenzial von Leistungsverlagerungen exemplarisch für (i) die endoprothetische und osteosynthetische Behandlung von Hüft- und Kniegelenken sowie (ii) die kardiologische und kardiochirurgische Behandlung von Herzinfarkten aufgezeigt. Dazu werden Eingriffe hypothetisch verlagert – von Krankenhäusern, die wenige Behandlungen des entsprechenden Leistungsbereichs pro Jahr durchführen, an Krankenhäuser, die viele Eingriffe pro Jahr durchführen. Die Fahrzeiten der Bevölkerung werden dabei berücksichtigt und die Auswirkungen auf die Erreichbarkeit dargestellt. Die Datengrundlage für den Report bilden die anonymisierten Routinedaten von rund neun Millionen Versicherten der BARMER. Bezogen auf die deutsche Bevölkerung entspricht dies rund elf Prozent. Die Daten umfassen den Zeitraum von 2010 bis 2021. Diese umfangreiche Datenbasis erlaubt sowohl detaillierte Analysen zum stationären und ambulanten Versorgungsgeschehen als auch zu den damit verbundenen GKV-Ausgaben. Dabei erfolgt stets eine Hochrechnung von der zugrunde liegenden BARMER-Population auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands.

BARMER

ISBN: 978-3-946199-75-5

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