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RWI Positionen #8

2006

Boris Augurzky, Silja Göhlmann, Christoph M. Schmidt, Christoph Schwierz, Marcus Tamm, Harald Tauchmann

Reformbedarf im deutschen Gesundheitswesen

Vor dem Hintergrund des sich in Deutschland vollziehenden demographischen Wandels steht das deutsche Gesundheitswesen vor großen Herausforderungen. Dies betrifft in besonderem Maße die im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung erbrachte Versorgung mit Gesundheitsleistungen. Während die öffentliche Diskussion diese Herausforderungen in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der Finanzierung bestehender Versorgungsstrukturen betrachtet, sieht das RWI Essen die Notwendigkeit für umfassende Reformen, die sowohl an der Einnahmen- als auch der Ausgabenseite des Gesundheitssystems ansetzen und auf die Veränderung der Versorgungsstruktur insgesamt zielen. Entsprechende Reformen müssen sich an den Leitbildern verstärkten Wettbewerbs, größerer Eigenverantwortung und Stärkung marktwirtschaftlicher Elemente orientieren. Wichtige Einzelaspekte sind die Einführung einer Gesundheitsprämie mit sozialem Ausgleich, die Aufweichung der starren Sektorengrenze zwischen ambulanter und stationärer Versorgung, die Einführung direkter Vertragsbeziehungen zwischen Krankenkassen und Ärzten, größere unternehmerische Freiheit für die Krankenhäuser und die Deregulierung der Arzneimittelversorgung.