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RWI Konjunkturberichte

2009

György Barabas, Torsten Schmidt, Klaus Weyerstraß

Projektion der mittelfristigen Wirtschaftsentwicklung bis 2013

Die Finanzkrise hat nicht nur dazu geführt, dass sich die deutsche Wirtschaft derzeit in einer tiefen Rezession befindet, sondern sie dürfte auch das Potenzialwachstum auf mittlere Sicht dämpfen. Angesichts gestiegener Finanzierungskosten wird die Erneuerung und Erweiterung des Kapitalstocks beeinträchtigt. Darüber hinaus dürfte dies dazu führen, dass Prozessinnovationen langsamer realisiert werden, was sich negativ auf die Zunahme der totalen Faktorproduktivität auswirken würde. Die vorliegende Prognose des mittelfristigen Wirtschaftswachstums in Deutschland wird mit Hilfe des RWI-IHS-Mittelfristmodells erstellt. Dieses bildet die Nachfrage und die Preise, die Verteilung und die Entstehung des BIP sowie den Arbeitsmarkt und die Staatsaktivität detailliert ab. Für Mittelfristprojektionen sind Überlegungen zu angebotsseitigen Faktoren, die das Produktionspotenzial bestimmen, wesentlich. Daher enthält das Modell einen Angebotsteil, in dessen Mittelpunkt eine Produktionsfunktion steht. Diese erklärt das potenzielle Produktionsniveau in Abhängigkeit vom Trend der Einsatzfaktoren Arbeit und Kapital sowie vom technischen Fortschritt. Der Arbeitseinsatz wird durch das Arbeitsvolumen, d.h. die Zahl der potenziell geleisteten Arbeitsstunden abgebildet. Es setzt sich multiplikativ aus vier Komponenten zusammen: (1) der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, (2) der Partizipationsrate, d.h. jenes Teils der erwerbsfähigen Bevölkerung, der tatsächlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, (3) der Beschäftigungsquote, d.h. dem Komplement zur Arbeitslosenquote, sowie (4) der durchschnittlichen Arbeitszeit je Erwerbstätigen.

Barabas, G., T. Schmidt and K. Weyerstraß (2009), Projektion der mittelfristigen Wirtschaftsentwicklung bis 2013. RWI Konjunkturberichte, 60, 1, 91-96

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