Skip to main content

Ruhr Economic Papers #819

2019

Said Benjamin Bonakdar

Endogenous segregation dynamics and housing market interactions: An ABM approach

Diesem Paper unterliegt die Hypothese, dass Segregationsmuster nicht nur das Resultat von individueller Wahrnehmung bezüglich der Anzahl direkter Nachbarn mit anderer ethnischen Zugehörigkeit sind, sondern vor allem durch Häusermarktinteraktionen sowie individuellen Unterschieden in Einkommen und Bildungsständen getrieben werden. Hierzu wird ein theoretisches agenten-basiertes Simulationsmodell entwickelt, dass sich durch explizit drei Merkmale auszeichnet: die Zuweisung heterogener sozioökonomischer Charakteristika, die Quantifizierung der sogenannten Willingness-to-Stay eines Individuums innerhalb einer Nachbarschaft und die Interaktion auf dem Häusermarkt, sobald ein Agent die Umzugsentscheidung trifft. Die Ergebnisse zeigen, dass die Häusermarktinteraktionen, die Bewertung der sozioökonomischen Merkmale und ein wachsender Anteil von Minderheiten innerhalb der Bevölkerung das absolute Maß an ethnischer Segregation senkt. Die Analyse verdeutlicht, dass Hauspreiscluster die urbane Region dominieren, da Individuen einen Anreiz haben in reicheren Nachbarschaften zu verweilen, sofern sie einen relativ günstigen Kaufpreis aushandeln konnten. Die Hauspreissegregation steigt, sofern eine hohe Unterbewertung des eigenen Hauses festzustellen ist und zugleich ein höherer Kreditzugang vorliegt. Zudem führen die Marktinteraktionen zu Lock-In Effekten für die untere Einkommensklasse. Besonders diese Individuen leiden unter Negative Equity, bei dem Häuser zu höheren Preis gekauft worden sind, als sie anschließend bewertet werden. Folglich weist Segregation eine starke Abhängigkeit von Häusermarktinteraktionen auf und ist ein komplexeres Phänomen als ursprünglich von Schelling oder der White Flight Hypothesis angenommen.

ISBN: 978-3-86788-950-6

JEL-Klassifikation: C63, R21, R23

Link to the document