Photovoltaik: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten
Die Solarenergiebranche boomt, besonders in Deutschland. Dies ist vor allem auf die Subventionierung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zurückzuführen, das die heimische Nachfrage nach Solarenergie jenseits von Effizienzüberlegungen künstlich anheizt. Im Zuge der möglicherweise folgenschweren Konsequenzen des voranschreitenden Klimawandels könnte, so die Hoffnung der Branche, die zukünftige Nachfrage weiter steigen, wovon insbesondere deutsche Hersteller profitieren dürften. Neben zusätzlichen Gewinnen würde dies weitere Arbeitsplätze schaffen und wäre somit als Erfolg anzusehen. Diese Einschätzung trügt: Der vermeintliche ökologische wie auch ökonomische Erfolg ist wegen der derzeitigen Unwirtschaftlichkeit von Solarstrom teuer erkauft, löst keinerlei Klimaschutzeffekte aus und subventioniert vor allem Arbeitsplätze im Ausland. Dies ist umso bedauerlicher, als die deutschen Stromverbraucher dadurch noch über Jahrzehnte belastet werden, selbst dann, wenn die Einspeisevergütungen für den Absatz von Solarstrom sofort gestoppt würden. Bei einem Auslaufen der Photovoltaikförderdung Ende 2007 würden die Einspeisevergütungen, so zeigen unsere Abschätzungen, insgesamt rund 31,2 Mrd. Euro ausmachen, die von den Verbrauchern über die ohnehin notwendigen Energieausgaben hinaus zu tragen wären. Bei einer Fortsetzung der Förderung in der bestehenden Weise bis 2010 wären gar Einspeisevergütungen von insgesamt rund 73,5 Mrd. Euro erforderlich - dies wäre zweifellos ein sehr gravierender Subventionstatbestand. Die einzig richtige wirtschaftspolitische Schlussfolgerung daraus ist die umgehende und deutliche Reduzierung der Einspeisevergütungen für Solarstrom sowie die signifikante Erhöhung der jährlichen Degression über das bislang geltende Maß von 5% hinaus.