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RWI Materialien #153

2022

Ronald Bachmann, Fernanda Martínez-Flores, Christian Rulff

Die Lohnlücke in der Zeitarbeit - Eine empirische Analyse auf Grundlage der Integrierten Erwerbsbiografien und der Verdienststrukturerhebung

Diskussionspapier

Die Lohnlücke zwischen Personen, die innerhalb und außerhalb der Zeitarbeit beschäftigt sind, wird in Deutschland auf Grundlage verschiedener Datensätze berechnet, was teilweise zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führt. Der vorliegende Artikel untersucht die Lohnlücke in der Zeitarbeit daher anhand zweier Datensätze, den Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit und der Verdienststrukturerhebung (VSE) des Statistischen Bundesamtes. Hierzu werden zunächst die Statistiken, die auf Basis dieser zwei Datenquellen veröffentlicht werden, miteinander verglichen, und es wird auf mögliche Ursachen für Unterschiede in der Lohnlücke eingegangen. Im Hauptteil der Analyse wird die Lohnlücke auf Basis der Mikrodatensätze mithilfe verschiedener ökonometrischer Verfahren analysiert. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass beim Vergleich von öffentlichen Statistiken auf eine Vergleichbarkeit der zugrundeliegenden Stichprobe geachtet werden sollte. Die Lohnlücke bei den Monatslöhnen ist bei Verwendung von IEB-Daten etwas größer als bei VSE-Daten, was auf Unterschiede in der Zusammensetzung der Stichprobe zurückzuführen ist. Die ökonometrische Analyse der Monatslöhne ergibt für beide Datensätze, dass die bereinigte Lohnlücke deutlich geringer ausfällt als die unbereinigte Lohnlücke. Eine zusätzliche Analyse der Stundenlöhne auf Grundlage der VSE zeigt, dass die bereinigte Lohnlücke nahe null liegt. Dies deutet darauf hin, dass die Arbeitszeit eine wichtige Rolle für die Lohnlücke spielt.

ISBN: 978-3-96973-116-1

JEL-Klassifikation: J01, J30, J31

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