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Ruhr Economic Papers #735

2017

Julia Bredtmann, Lisa Höckel, Sebastian Otten

The Intergenerational Transmission of Gender Role Attitudes: Evidence from Immigrant Mothers-in-Law

Die Literatur zur intergenerationalen Mobilität zeigt, dass Präferenzen und kulturelle Werte wichtige Mechanismen für die Weitergabe von wirtschaftlichem Erfolg von Eltern an ihre Kinder sind. Die vorliegende Studie trägt zu dieser Literatur bei, indem sie zeigt, dass intergenerational übertragene Geschlechterrollenverständnisse nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg von unmittelbaren Verwandten erklären können. Wir konzentrieren uns auf die Analyse des Verhaltens von Schwiegertöchtern und untersuchen, ob das Geschlechterrollenverständnis von im Ausland geborenen Schwiegermüttern die Fertilität und das Arbeitsangebot von einheimischen Amerikanerinnen beeinflusst. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Arbeitsmarktbeteiligung von einheimischen Frauen signifikant und positiv mit dem Geschlechterrollenverständnis im Herkunftsland der Schwiegermutter korreliert ist. Auf Basis einer neuartigen Identifikationsstrategie zeigen wir überdies, dass dieses Ergebnis durch die intergenerationale Weitergabe von Vorstellungen von Geschlechterrollen und nicht durch andere nicht-beobachtbare Charakteristika des Herkunftslands der Schwiegermutter zu erklären ist. Kulturelle Werte des Herkunftslandes können demnach nicht nur das Verhalten von Immigranten und deren Nachfahren beeinflussen, sondern auch einen Effekt auf die Arbeitsmarktbeteiligung von einheimischen Frauen haben. Wir finden jedoch keine Evidenz dafür, dass intergenerational übertragene Geschlechterrollenverständnisse das Fertilitätsverhalten von einheimischen Frauen beeinflussen.

ISBN: 978-3-86788-855-4

JEL-Klassifikation: J13, J15, J22, D1

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