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Ruhr Economic Papers #814

2019

Jonas Jessen, Jochen Kluve

The Effectiveness of Interventions to Reduce Informality in Low- and Middle Income Countries

Arbeitsmärkte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind durch ein hohes Maß an Informalität gekennzeichnet. Daher wurden in vielen Ländern eine Bandbreite an Maßnahmen ergriffen, um die Formalisierung von Unternehmen und Arbeitnehmern zu erhöhen, darunter Informationskampagnen, Vereinfachung der Registrierungsverfahren, Senkungen der Lohnsteuer und der Sozialversicherungsbeiträge sowie Maßnahmen, die die Formalisierung von Arbeitnehmern oder Unternehmen durch Inspektionen durchsetzen. In diesem Papier stellen wir eine Datenbank mit 157 Schätzungen aus 32 akademischen Studien zusammen, die eine oder mehrere dieser Formalisierungsmaßnahmen empirisch auswerten. Die empirische Analyse korreliert die Schätzungen der Studien - die entweder (i) als Vorzeichen der Koeffizienten und statistische Signifikanz oder (ii) als Effektgröße angegeben werden - mit erklärenden Faktoren wie dem Interventionstyp, der Ergebnisvariable, dem Umfang der Intervention (einmalige Intervention oder dauerhafte Politikmaßnahme), und anderen erklärenden Variablen. Es ergeben sich mehrere Hauptergebnisse: Erstens ist der Interventionstyp kein starker Bestimmungsfaktor für die Wirksamkeit von Formalisierungsinterventionen, obwohl steuerliche Anreize und die Inspektionen am ehesten signifikante positive Effekte aufweisen. Zweitens zeigt die Ergebnisvariable "Arbeitnehmerregistrierung" signifikant bessere Ergebnisse als andere. Drittens sind skalierte Interventionen - das heißt dauerhafte Politikmaßnahmen - im Durchschnitt wirksamer als einmalige Interventionen.

ISBN: 978-3-86788-943-8

JEL-Klassifikation: C40, J08, J46, J48

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