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Ruhr Economic Papers #436

2013

Tobias Körner, Oliver Müller, Stephan Paul, Christoph M. Schmidt

Supervisory Board Qualification of German Banks - Legal Standards and Survey Evidence

Seit Ausbruch der globalen Finanzkrise steht das Thema Bankenregulierung ganz oben auf der wirtschaftspolitischen Agenda. Die Reformansätze sind vielfältig und unterscheiden sich konzeptionell zum Teil sehr deutlich. Eine Gruppe von Vorschlägen zielt auf die Verbesserung der internen Corporate Governance von Kreditinstituten ab, beispielsweise durch bankaufsichtliche Vorgaben an die Qualifikation ihrer Kontrollorganmitglieder. Der vorliegende Beitrag hinterfragt diesen in Deutschland bereits im Jahr 2009 implementierten Ansatz auf Basis einer detaillierten Befragung, unter anderem zu Ausbildung, beruflichem Hintergrund und nebenberuflichen Tätigkeiten von Kontrollorganmitgliedern. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass Kontrollorganmitglieder im Mittel über einen hohen Bildungsstand verfügen. Sie haben jedoch nur recht selten berufliche Erfahrung in der Finanzindustrie. Insbesondere gilt dies für die Vorsitzenden der Kontrollorgane. Der beobachtete höhere Anteil an Kontrollorganmitgliedern mit Berufserfahrung in der Finanzindustrie bei öffentlich-rechtlichen Sparkassen und Aktiengesellschaften spiegelt die verstärkte Präsenz von Arbeitnehmervertretern wider. Mehrheitlich verfügen Kontrollorganmitglieder über Führungserfahrung, besonders häufig können Vorsitzende darauf verweisen. Viele der erhobenen Qualifikationsmerkmale variieren stark mit Rechtsform, Größe und Geschäftsmodell des beaufsichtigten Instituts. Marktkräfte und institutionelle Charakteristika des deutschen Bankensektors sind demnach wichtige Bestimmungsfaktoren für das Qualifikationsniveau von Kontrollorganmitgliedern.

ISBN: 978-3-86788-493-8

JEL-Klassifikation: G21, G28, G34

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