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Ruhr Economic Papers #636

Negative price spikes at power markets: The role of energy policy

Im deutsch-österreichischen Marktgebiet der Strombörse European Power Exchange (EPEX) kam es in den letzten Jahren zu einem vermehrten Auftreten sehr niedriger und sogar negativer Preise. Obwohl solche negativen Preisspitzen weitreichende Folgen für das Funktionieren des Strommarkts haben, gibt es bislang nur wenige Untersuchungen zu ihren treibenden Ursachen. Um diese Lücke zu füllen, entwickelt dieser Artikel ein Markov Regime Switching-Modell zur Analyse ihres Auftretens an der EPEX. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Effekte einer Förderung erneuerbarer Energien und einer Reduktion von Kapazitäten nuklearer Kraftwerke im Rahmen des Atom-Moratoriums nach dem Unfall in Fukushima. Die Modellergebnisse zeigen auf, dass ein Anstieg von Strom aus erneuerbaren Quellen die Wahrscheinlichkeit von negativen Preisspitzen erhöht, während das Atom-Moratorium einen gegensätzlichen Effekt hatte. Weitere Simulationen von Marktergebnissen unter unterschiedlichen Politik-Szenarien legen nahe, dass das Erreichen ambitionierter Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien das Aufkommen von negativen Preisspitzen weiter fördern und die Rentabilität vieler konventioneller Kraftwerke in Frage stellen würde. Diese Effekte könnten allerdings sowohl durch einen vollständiger Atomausstieg oder einen Ausbau an Speicherkapazitäten abgemildert werden.

ISBN: 978-3-86788-740-3

JEL-Klassifikation: C32 L94 Q40 Q41

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