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Ruhr Economic Papers #616

2016

Christiane Roller, Magdalena Stroka, Roland Linder

Informal care provision and work disability days

Während als eindeutig belegt gilt, dass die informelle Pflege durch Angehörige die in Deutschland am weitesten verbreitete Pflegeform darstellt, besteht in der Literatur kein Konsens über die Auswirkungen der Erbringung derartiger Pflegeleistungen auf die Arbeitsmarktpartizipation und Gesundheit. Die Ergebnisse bereits vorhandener Studien weisen zwar überwiegend auf negative Effekte der Pflege auf die Gesundheit hin, dies spiegelt sich jedoch nicht in einer entsprechenden Verringerung des Arbeitsangebotes wider. Ziel dieser Studie ist es daher zu untersuchen, inwiefern es eine indirekte Verringerung des Arbeitsangebotes gibt, die aus der gesundheitlichen Belastung durch die Pflege resultiert und sich womöglich auf Arbeitsunfähigkeitstage auswirkt. Hierzu werden Routinedaten Deutschlands größter Krankenkasse (der Techniker Krankenkasse) mit über 10 Millionen Versicherten ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen große Effekte der informellen Pflegeerbringung auf die Arbeitsunfähigkeitstage, was darauf hinweist, dass die Arbeitsmarkteffekte ohne die Betrachtung der Arbeitsunfähigkeitstage in der bisher existierenden Literatur unterschätzt wurden.

ISBN: 978-3-86788-715-1

JEL-Klassifikation: I10 J10

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