The individual and ecological characteristics of parental COVID-19 vaccination decisions
Impfungen sind eine hochwirksame Methode, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern und schwere Erkrankungen abzumildern. In Deutschland sind die Impfraten bei Erwachsenen mit 85,5 % relativ hoch, bei Jugendlichen (69,6 %) und Kindern (20,0 %) sind sie jedoch deutlich niedriger. Diese Diskrepanz deutet darauf hin, dass sich nicht alle geimpften Eltern für die Impfung ihrer Kinder entscheiden. Anhand der Daten einer Online-Umfrage vom Januar 2022 unter 1.819 Eltern mit Kindern und Jugendlichen untersuchen wir die sozioökonomischen Faktoren, die die Bereitschaft der Eltern beeinflussen, sich und ihre Kinder impfen zu lassen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Personen, die für eine der beiden Seiten der politischen Extreme stimmen, ihre Kinder mit geringerer Wahrscheinlichkeit impfen lassen. Dieses Muster ist bei Wählern der extremen Rechten besonders ausgeprägt. Darüber hinaus stellen wir fest, dass Eltern mit höherem Bildungsstand eher bereit sind, sich selbst und ihre Kinder impfen zu lassen. Eltern, die sowohl sich selbst als auch ihre Kinder impfen lassen, zeigen ein größeres Vertrauen in die Wirksamkeit des Impfstoffs, während diejenigen, die sich nur selbst impfen lassen, oft durch den Wunsch motiviert sind, persönliche Freiheiten wiederzuerlangen. Diese Erkenntnisse machen deutlich, dass gezielte Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit erforderlich sind, um spezifische Anliegen anzugehen und die Impfraten bei Kindern und Jugendlichen zu verbessern.
Hörnig, L., S. Schaffner und H. Schmitz (2024), The individual and ecological characteristics of parental COVID-19 vaccination decisions. Scientific Reports, 14, 24194