Konjunkturbericht Nordrhein-Westfalen

Die Konjunktur in Nordrhein-Westfalen hat sich ähnlich wie in Deutschland insgesamt im Lauf des Jahres 2018 abgeschwächt. In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen steht derzeit ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um lediglich 0,9% zu Buche im Vergleich zu 1,4% in Deutschland insgesamt. Allerdings lässt u.a. die Beschäftigungsentwicklung vermuten, dass die vorläufige Berechnung des BIP den Wachstumsrückstand des Landes überzeichnet. Die Verlangsamung der Expansion hatte ihren Ausgangspunkt im Verarbeitenden Gewerbe und hier vor allem in der Automobilindustrie, die unter Problemen im Zusammenhang mit der Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchstests WLTP litt, aber auch unter einer Abschwächung der globalen Pkw-Nachfrage. Andere Branchen litten unter dem nachlassenden Wachstum der Weltwirtschaft. Kräftig ausgeweitet wurde demgegenüber die Wertschöpfung in der Bauwirtschaft, in NRW im vergangenen Jahr sogar stärker als in Deutschland insgesamt. Auch die Dienstleistungsbranchen steigerten die Produktion spürbar. Im Jahr 2019 dürfte die Wirtschaft in NRW in ähnlichem Maße und mit einem ähnlichen Branchenprofil zulegen wie die in Deutschland insgesamt. Das Verarbeitende Gewerbe dürfte sich schwach entwickeln, auch gedämpft durch das rauere handelspolitische Klima. Hohe Auftragsbestände bei gut ausgelasteten Kapazitäten sprechen für eine weiterhin gute Baukonjunktur: Allerdings hat inzwischen auch der Preisdruck zugenommen. Der Dienstleistungssektor erhält Auftrieb durch die wohl auch weiterhin steigenden verfügbaren Einkommen und die gute Lage der öffentlichen Finanzen. Vor Anpassungsproblem steht allerdings der Einzelhandel. Alles in allem erwarten wir für 2019 eine Zunahme des BIP in NRW um 0,7%. Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich dabei voraussichtlich verbessern, wenn auch verlangsamt. Die registrierte Arbeitslosigkeit dürfte dabei weiter sinken, so dass die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt auf 6,6% fällt.

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