Ruhr Economic Papers

Ruhr Economic Papers #603
The Effect of Supplemental Instruction on Academic Performance – An Encouragement Design Experiment
von Alfredo Paloyo, Sally Rogan und Peter Siminski
RWI, 02/2016, 42 S./p., 8 Euro, ISBN 978-3-86788-700-7 DOI: http://dx.doi.org/10.4419/86788700
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Randomisierte, kontrollierte Studien (RCT) stellen den "Goldstandard" für das Design empirischer Untersuchungen dar. Allerdings bestehen bezüglich ihrer praktischen Anwendung zahlreiche Hürden. Eine vielversprechende Alternative bietet sogenanntes "randomized-encouragement design" (RED), welches jedoch erstaunlich selten praktische Anwendung findet. Im Folgenden sollen die Stärken und Herausforderungen von RED diskutiert und die konkrete Anwendung veranschaulicht werden. Mit der Hilfe von RED soll der Einfluss von ergänzenden Lerngruppen für Studenten an einer Australischen Universität untersucht werden. Dazu wurden einer zufällige Stichprobe von Erstsemesterstudenten (N = 6 954) finanzielle Anreize im Gesamtwert von 55 000 AUD geboten, an von höheren Semestern assistierten Lerngruppen (PASS-Programm) teilzunehmen. Die Anreize haben die Anwesenheit im Durchschnitt um 0,47 Stunden pro Student erhöht. Dieser Effekt war unabhängig von der Höhe des finanziellen Anreizes, war jedoch höher bei Studenten aus benachteiligten Familien (0,89 Stunden). Die Ergebnisse einer Instrumentvariablenschätzung legen nahe, dass eine Stunde im PASS-Programm die Noten im Durchschnitt um 0,065 Standardabweichungen verbessert, was den Ergebnissen der theoretischen Literatur entspricht. Die Schätzung ist allerdings nicht statistisch signifikant, besitzt also nur begrenzte Aussagekraft. Am größten ist der Effekt für Erstsemesterstudenten.
JEL-Classification: C93, I21, I23, I24
Keywords: Australia; randomized-encouragement design; student outcomes; peer-assisted study session; supplemental instruction; selection bias