Ruhr Economic Papers

Ruhr Economic Papers #508
Higher-order Risk Preferences in Social Settings - An Experimental Analysis
von Timo Heinrich und Thomas Mayrhofer
UDE, 10/2014, 36 S./p., 8 Euro, ISBN 978-3-86788-583-6 DOI: 10.4419/86788583
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Wir untersuchen neben Risikoaversion auch Risikopräferenzen höherer Ordnung, d.h. "Prudence" und "Temperance" in sozialen Situationen. Experimentelle Studien haben bisher gezeigt, dass Risikopräferenzen höherer Ordnung die Entscheidungen von Individuen bestimmen, die isoliert zwischen Lotterien wählen, die nur ihre eigene Auszahlung bestimmen. Jedoch werden die meisten finanziell relevanten Entscheidungen unter Unsicherheit in sozialen Situationen getroffen, z.B. in Haushalten oder Organisationen. In unserer Studie verkleinern wir die Diskrepanz zwischen bisheriger Labor- und Feldevidenz, indem wir eine realistischere Entscheidungssituation im Labor kreieren. Sie erlaubt es, den Einfluss unterschiedlicher sozialer Einflüsse unter kontrollierten Bedingungen zu identifizieren. Wir erheben Risikopräferenzen höherer Ordnung von Individuen und variieren systematisch wie eine Entscheidung getroffen wird (alleine oder während der Kommunikation mit einem Partner) und wer von der Entscheidung betroffen ist (nur der Entscheider oder auch der Partner). So können wir den Einfluss von etwaigen "other-regarding concerns" und von Kommunikation auf die Entscheidungen isolieren. Wir beobachten, dass die Individuen risiko-averser entscheiden, wenn mit dem Partner kommuniziert werden kann. Wir beobachten jedoch keinen Einfluss der sozialen Situation auf Risikopräferenzen höherer Ordnung. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Mehrzahl der Entscheidungen über unterschiedliche soziale Situationen hinweg risikoavers, "prudent" und "temperate" ist.
JEL-Classification: C91, C92, D70, D81
Keywords: Experiment; individual decisions; group decisions; risk aversion; prudence; temperance